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Die Sache mit dem richtigen Manifestieren

Gestern Nachmittag, nach einem schönen Spaziergang am Rhein, saß ich auf meiner Couch und bei einer Tasse Kaffee begegnete mir auf Facebook, wie so oft, der Aufruf zum richtigen Manifestieren meiner Ziele: „5 Tipps wie du alles manifestieren kannst was du willst“ sprang mir entgegen und ich spürte, dass ich etwas dazu sagen möchte.

 

Zunächst wollte ich aber für mich klären, was das Manifestieren ganz genau bedeutet und so googelte ich und bekam folgende Erläuterung:

 

1. sich als etwas Bestimmtes offenbaren, sich zu erkennen geben, sichtbar werden
Synonym: sich abzeichnen, sich ausbilden, sich ausdrücken usw.
2. als etwas Bestimmtes offenbaren, zum Ausdruck bringen
Synonym: aufzeigen, ausdrücken, demonstrieren usw. 

 

Willst du wissen, was ich bis dahin unter manifestieren verstanden hatte?

Ich dachte es heißt so viel wie Erschaffen.

 

Jedenfalls kam ich das erste Mal mit dem Begriff in Berührung als ich meinen totsicheren Job, indem ich schon fast 20 Jahre tätig war, kündigte.

Damals hatte ich das Gefühl, dass etwas fehlt. Ich wusste nicht, was es war.

Es fühlte sich nur so an, als wenn etwas in meinem Leben nicht stimmen würde. 

Rückblickend könnte man es auch als Langeweile bezeichnen. Vielleicht war es aber auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Es war einfach so, dass ich einen Abschnitt in meinem Leben beendet hatte und was folgte, war ein großes Nichts.

 

So machte ich mich auf die Suche nach etwas Sinnstiftendem.

Dabei traf ich auf Menschen, die über den Sinn des Lebens philosophierten und es begegneten mir Bücher, Gurus, spirituelle Lehrer und andere Menschen, die in meinen Augen ein erfülltes und erfolgreiches Leben führten. Das wollte ich auch und entdeckte die Technik der Zielsetzung.

Ich begann also damit, mir Ziele zu überlegen. Das war richtig schwer, denn ich hatte keine Ziele.

Und was ich auch nicht wusste, dass man bei der Zielfindung darauf achten muss, dass diese nicht aus einem Mangel heraus geboren werden und dass darauf zu achten ist, dass sie meinem höchsten und wahren Potenzial entsprechen.  

Ich fand viele Ratgeber, die mir bei der Zielfindung Hilfe versprachen. Im Seminar „Ziele finden, formulieren und erreichen“ wurde die verheißungsvolle Frage gestellt: „Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielen würde und du so viel Geld hättest, dass alles für dich möglich wäre?“

Meine Antwort war: „Nichts!“ Ich würde nichts tun.

Klar, irgendwann würde mir wahrscheinlich langweilig werden und ich würde dann bestimmt etwas lesen oder malen.

Aber so wie ich das in allen Ratgebern verstanden hatte, ging es ja primär um Ziele, die dem Broterwerb dienlich sein würden und da ich ja gerade meinen Job gekündigt hatte, kam mir das ja sehr gelegen.

 

Also, auf der Suche das „Nichts“ oder den „Mangel“ mit Sinn bringenden, glücklich machenden und neuem Leben zu füllen, fand ich unzählige Tipps, wie ich dies in meinem Leben mittels Zielsetzung manifestieren könnte. Das Ergebnis daraus war, dass ich mir Ziele an den Haaren herbei zog und in der Folge scheiterte. Erfolge, auf die ich spekuliert hatte blieben aus.

Das tat richtig, richtig weh.

Heute weiß ich, dass dieser emotionale Schmerz das größte persönliche Wachstum in sich birgt. 

 

Ich glaube nun nicht mehr daran, dass mein Glück davon abhängt ein Ziel zu finden und es mit Hilfe einer Manifestations-Methode zu erreichen. Ich glaube daran, dass die Manifestation das Sichtbarwerden von etwas Bestimmtem ist … nämlich das Sichtbarwerden einer Idee (von altgriechisch ἰδέα idéa „Gestalt“, „Erscheinung“, „Aussehen“, „Urbild“)

Eine Idee ist eine Eingebung. Sie erscheint uns wie ein Geistesblitz. So als ob jemand unser Licht anmacht. Für mein Verständnis ist eine Idee nicht etwas, das durch stundenlange Überlegung oder ein Ziele-Seminar zum Vorschein kommt. Eine Idee kommt plötzlich und unvermittelt. Ja klar, kann das auch während eines Seminares geschehen, aber sie ist nie das Ergebnis einer krampfhaften Überlegung. Eine Idee wird dir eingegeben. Du erhältst sie nicht durch dich oder weil du sie dir so schön ausgedacht hast. Nein, ich glaube eine Idee ist der Ausdruck Gottes und du bist seine rechte Hand für die Verwirklichung. Aber das vertiefe ich ein anderes Mal.

 

Ich komme zurück zum eigentlichen Thema – dem richtigen Manifestieren.

Wenn ich mir nochmal in Erinnerung rufe, dass die Manifestation das Sichtbarwerden einer Idee ist und die Idee ein Geistesblitz ist, habe ich dann eigentlich Einfluss auf das alles oder kann ich mich entspannt zurück lehnen, mich in Hingabe üben und einfach mein Leben leben? Was glaubst du?

Könnte es sein, dass es beim richtigen Manifestieren einfach darum geht sein Leben zu leben?

Ich rufe nochmal in Erinnerung, was im Google Wörterbuch stand: sich als etwas Bestimmtes offenbaren, sich zu erkennen geben, sichtbar werden, zum Ausdruck bringen …

 

Was wenn einfach wir als Mensch damit gemeint sind, als eine Idee Gottes? Dann gibt es nichts zu tun, außer zu leben.

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Kommentare: 2
  • #1

    Iris (Samstag, 10 August 2019 08:04)

    Ich sehe das ähnlich. Nahe kommen an meinen wirklichen Wesenskern und meine einzigartige Art und Weise in die Welt einbringen, zum Wohl für mich und so vieler wie möglich �
    Und ich denke in der Muse liegt das größte Potenzial um einer Idee die Möglichkeit zur Entdeckung zu geben � allerdings, darf ich dann tatkräftig in die Handlung kommen ��

  • #2

    Heike Sara'Maa (Dienstag, 30 August 2022 13:51)

    Ich glaube, dass es beim Manifestieren vor allem darauf ankommt, dass unsere Gedanken/unsere Wünsche von einem starken Gefühl begleitet werden! Es muss so richtig von Herzen kommen bzw. aus tiefster Seele, dann wird es was mit dem Verfestigen/Materialisieren des Gedankens.

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Susanne Arendt

Am Kühnsbusch 47e

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Email: kontakt@susanne-arendt.com

Telefon: +49 214 312 655 99


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